Columbus Reisetagebuch

Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt (Lao Tse)

Erster Schnee am Grossglockner

Am 23. August verlassen wir Italien und fahren bei sommerlichen Temperaturen nach Lienz ins Osttirol. Auf dem schönen Campingplatz beim Tristacher-See ist wieder mal Grosswäsche und zur Erholung Baden angesagt. Natürlich fahren wir mit unseren Bicis auch hinunter ins schöne Städtchen Lienz. Leider wird dann schlechtes Wetter mit einer Kaltfront angekündigt. Viele Touristen reisen vorzeitig nach Hause.

 

 

Am Morgen des 26. Augustes reiben wir uns die Augen: Die Berge sind frisch eingeschneit und es ist bitterkalt.
Trotzdem beschliessen wir Richtung Grossglockner zu fahren, denn am nächsten Morgen sollte sich die Sonne wieder zeigen.
In Heiligenblut, zuhinterst im Tal richten wir uns auf dem Nationalpark-Camping ein und studieren mögliche Wanderungen. Vieles ist wegen dem Schnee nicht mehr möglich, sogar die Grossglockner-Strasse ist eine Zeit lang geschlossen gewesen.

 

 

Am nächsten Morgen herrscht tatsächlich Traumwetter und wir fahren mit dem Postbus hinauf zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe auf 2.359m. Die Berggipfel sind wunderbar verzuckert. Die Restaurants noch eingeschneit und fast alle Wanderwege geschlossen. Nach ehrfürchtigem Staunen –  auch ab dem kleinen Restgletscher, der hier noch zu sehen ist, beschliessen wir ein Stück des Alpe-Adria-Trails zu laufen bis hinunter zum Glocknerhaus. Dies ist eine sehr gute Wahl. Die Landschaft ist grandios vom Gletscher geprägt. Solche Landschaften vermuten wir eigentlich eher in Kanada oder Alaska, als in Europa.

 

auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe

am Alpe Adria-Trail

 

Am nächsten Tag fahren wir mit der Gondelbahn hinauf Richtung Grossglocknerpass. Wir möchten den Geotrail laufen, der stellenweise etwas ausgesetzt sein soll. Doch oben sehen wir den vielen Schnee, teilweise mit Schneeverfrachtungen auf dem Grat, dass wir diese Idee verwerfen und eine kleinere Runde reissen, uns die Sonne auf den Pelz brennen lassen, ein bisschen früher ins Dorf hinunter fahren und uns in einem Restaurant verwöhnen lassen. Während dem es im Camping unten schon lange Schatten ist, geniessen wir im Dorf die Sonne bis zum letzten Strahl.

 

 

Am nächsten Tag reisen wir weiter. Da Wandern nicht mehr gross möglich ist und die nächste Schlechtwetterfront angesagt ist, beschliessen wir diese in Salzburg auszusitzen. Die Fahrt über den Grossglockner würde für unseren “Dicken” über 100 Euros kosten, so nehmen wir den Umweg über Lienz und die Felben-Tauernstrasse  nach Mittersill ins Pinzgau unter die Räder.  Dieser Übergang ist zwar ebenfalls kostenpflichtig, jedoch bezahlbar.
Mittersill kennen wir mittlerweile schon gut. In der Gerberei Ritsch haben wir das Leder für die Polster für unseren “Dicken” ausgewählt. Wir geniessen noch einen letzten Sommer-Badetag am Badesee in Uttendorf und machen uns auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz. Dies ist hier in Österreich harte Arbeit, wenn man nicht auf einen Campingplatz möchte!

 

 

Die Schlechtwetterfront erreicht uns in der Nacht, so dass wir am nächsten Tag nach Salzburg fahren. Eine Stadt bietet ein bisschen mehr Abwechslung für solche Hunds-Tage! Wir quartieren uns im neu erstellten Stellplatz ein und besichtigen mit dem Bus die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten. Natürlich kommt man um Mozart nicht herum, doch auch das Kunstmuseum und der Schlosspark von Hellbrunn mit den verrückten Wasserspielen sind einen Ausflug wert.

 

Lustschloss Hellbrunn – Lebenslust seit 1615

Aus dem Text der Touristenbroschüre: Das Lustschloss Hellbrunn mit seinen Wasserspielen diente dem Erzbischof Markus Sittikus (1612 – 1619) nicht als Wohnsitz – nein zu seinem Vergnügen liess er es erbauen. Er nutzte es als sommerlichen Ort der Zerstreuung. Das frische Quellwasser beruhigte den Geist und belebte die Sinne: Wellness in der Spätrennaissance. In die Wasserspiele liess Markus Sittikus unzählige Überraschungen einbauen, versteckte Brunnen und zauberhafte Grotten.

 

 

Am 2. September fahren wir wieder zurück nach Saalfelden.
Unser “Dicker” wird verschönert und Garantiearbeiten stehen auf dem Programm. Derweil quartieren wir uns für 4 Nächte in einem Hotel in Zell am See ein. Zell ist berühmt für seine Wasser- und Lichtspiele und natürlich die Berge mit dem See.
Diese Landschaft muss nach dem Koran dem Paradies nahe kommen, denn viele arabische Touristen besuchen den Ferienort. Diese lassen sich auch bei Nieselwetter nicht von einer Bootsfahrt auf dem Zellersee abhalten. Vielleicht geniessen sie dieses Wetter sogar. Denn ständig Temperaturen über 40 Grad zu haben ist ja auch nicht nur toll.

 

 

Das Wetter bessert auch für uns noch und wir können zwei schöne Wanderungen unternehmen. Das Licht ist wunderbar klar und die Wiesen und Heidelbeersträucher rötlich verfärbt. Nach dem langen Sommer hat nun plötzlich der Herbst Einzug gehalten!

 

 

Sobald wir unseren “neuen Dicken” wieder haben, fahren wir über Deutschland (Bad Tölz) zurück Richtung Schweiz. Am Bodensee bleiben wir noch zwei Tage in der Nähe von Meersburg auf einem Bauernhof-Camping. Denn so schnell wollen wir gar nicht nach Hause!
Doch nächste Woche steht ein Familienfest auf dem Programm. Die Mutter von Beat feiert den 90. Geburtstag! Da wollen wir natürlich auch dabei sein!

 

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