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Columbus Reisetagebuch

Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt (Lao Tse)

Überwintern in Spanien und Portugal – Teil 2

Endlich, am 3. Januar 2019 haben wir Portugal erreicht.
Am Morgen herrscht dicker Nebel und es ist eisig kalt. Bereits nach der Grenzbrücke sollen wir Autobahngebühren bezahlen, obwohl wir gar nicht vorhaben, uns auf der gebührenpflichtigen Autobahn zu bewegen. Zum Glück funktionieren unsere Kreditkarten an diesem Automaten nicht! So fahren wir über die Landstrasse nach Albufeira mit den tollen farbigen Felsenklippen.
Frei stehen ist an der Algarve ziemlich schwierig geworden. Es wurde von vielen Campern regelrecht überrannt. Zur Zeit werden saftige Bussen eingetrieben, wenn man erwischt wird. So quartieren wir uns für zwei Nächte auf einem Stellplatz ein. Aber auch dieser ist ziemlich voll, so wie es scheint von Langzeit- Campern, die hier Überwintern. Trotzdem geniessen wir die tolle Küste mit den roten Felsklippen und unternehmen ausgiebige Wanderungen. Wagemutige baden sogar.
Wir finden es Temperatur-mässig ziemlich frisch hier! Doch die Sonne ist hier sehr intensiv.

 

 

Nach zwei Tagen haben wir genug vom Stellplatz- Groove und fahren an den westlichsten Punkt von Europa, dem Cabo de Sao Vicente und nach Sagres. Dies ist ein schöner Flecken Natur mit steilen Felsenklippen umgeben von tosendem Meer. Je nach Präferenz wählt man die Surf- oder die Badebeach. Ja, richtig gelesen, es gibt Leute, die im Januar hier baden! Denn wind-abgewandt herrscht hier sogar Badehosenwetter. Doch eigentlich ist diese Ecke fest in Surferhand.
Es stehen sehr viele Camper und freakige Gefährte hier auf dem Platz. Offenbar werden hier keine Bussen verteilt. So wagen wir es auch und werden in Ruhe gelassen. Wir geniessen zwei Tage am Cabo und gönnen uns zur Abwechslung mal einen Fisch in einem Strandrestaurant.

 

 

Wir möchten noch ums Kap gucken und reisen weiter der Küste entlang Richtung Aljezur. Die Natur wird hier richtig grossartig.
Mit Stränden und Felsformationen, die wir hier nie erwartet hätten. Bislang dachten wir, Australien habe die schönsten Strände, doch Portugal kommt ebenfalls ganz oben auf die Liste!
Auch diese Beaches sind fest in Surfers Hand. Offenbar fliegt man von Nordeuropa zu schamlos günstigen Preisen nach Lissabon. Den eigenen Camping- Bus lässt man bei einem Freund stehen. So kann man es sich auch leisten, mal bloss kurz für ein Wochenende her zu fliegen.

 

 

Dieser Teil der Küste bis Sines gehört zum Naturpark Sudoeste Alentejano und Costa Vicentina. Man könnte die ganzen 120 km auch erwandern. Dieser Weg nennt sich Trilho dos Pescadores
( Fisherman’s Trail). Wir haben bloss einen kleinen Teil unter die Füsse genommen. Hier gefällt uns Portugal super gut. Wir finden sogar einen obertollen Parklatz für die Nacht. Der Sternenhimmel ist hier bei Leermond unbeschreiblich grandios. Mit unzähligen Sternschnuppen und einer Milchstrasse, die seines gleichen sucht!
Die einzelnen Sterne sieht man direkt im Meer versinken. Spitze! So sind wir etwas übernächtigt und bemerken am nächsten Morgen das Auto der GNR, der portugiesischen Polizei, das sich direkt neben uns gestellt hat, nicht gleich. Die Polizisten machen uns nett darauf aufmerksam, dass wir hier für die Nacht nicht bleiben dürfen, da wir in einem Naturpark stehen. Wir sollen auf einen öffentlichen Parkplatz gehen, ansonsten koste die Busse 250 Euros. Da unser Gefährt sich noch nicht schrumpfen und verstecken lässt und ziemlich auffällig daher kommt, beschliessen wir, dem halt Folge zu leisten und auf einem Parkplatz bei den anderen Womos zu übernachten.

 

 

An diesem Flecken könnten wir noch eine Weile bleiben, doch leider rückt die Zeit und ruft uns nach Hause zurück. So treten wir schweren Herzens so langsam den Rückweg an. Wir beschliessen über Marmelete und Monchique übers Land zu fahren, um noch ein wenig ländliches Portugal zu erleben und auf dem Monte Foia zu übernachten. Auch dies eine grossartige Idee, wenn man denn die richtige Strasse erwischt! Abkürzungen mit einem Gefährt, wie wir eines fahren, sind definitiv keine gute Idee!!!
Der Monte Foia ist ein 902 Meter hoher alter Vulkanberg mit einem 360° Panorama – Blick. Rundum bewaldete Hügel und weit unten die dicht besiedelte Algarve und das Meer. Wau – was für ein Blick!
Beim runter fahren vom Foia wird mir etwas mulmig, denn das Berg- Dörfchen Monchique ist doch sehr eng. Ob wir durch kommen mit unserem Dicken? Wir haben Glück, die engsten Passagen sind in Einbahnstrasse zu befahren. Und die dort parkierten Autos hupen wir weg. Für irgendwas haben wir ja solche imposanten Hupen montiert!

 

 

Hier in dieser Berg- Gegend soll es auch eine Hippie – Kolonie geben, die jeweils am Freitag- Abend zu Pizza und Party einlädt. Beim recherchieren erfahren wir, dass Portugal in den 70er und 80er Jahren ein beliebtes Ziel von auswanderungswilligen Hippies gewesen sei, die ein alternatives Leben ausprobieren wollten. Offenbar sind einige hängen geblieben und haben junge Leute inspiriert, es ihnen nach zu leben. Es muss hier immer noch einige solcher Kommunen geben.
Ich kann es ihnen nicht verdenken, auch uns gefällt es hier in Portugal sehr gut. Die Leute sind nett und herzlich. Sie scheinen noch Zeit zum leben zu haben. Die Dörfer wirken gepflegt und sauber. Die Touristensünde der Algarve blenden wir dabei einfach aus!
Wir geniessen es noch weiter übers Land zu gondeln. Leider ist rund um Monchique beim verheerenden Waldbrand von 2016 ziemlich viel Wald verbrannt und die Gegend wirkt somit etwas trostlos mit all den verkohlten Baumstümpfen.
In Silves, der Storchenstadt, machen wir noch einen Halt. Im arabischen Kastell mit dem schönen Garten- Restaurant geniessen wir  richtig Touristen mässig ein Gelado. Und dies Anfang Januar!

 

 

Nach einkaufen und IKEA- Besuch beschliessen wir für die Nacht noch nach Tavira ans Meer zu fahren. Es wird ziemlich spät und wir kommen im Dunkeln an. Der Parkplatz ist bereits von unzähligen Campern gut belegt. Zum Glück finden wir noch eine Lücke.
Am nächsten Tag statten wir Tavira noch eine Kurzvisite ab. Das Städtchen gefällt uns sehr gut. Wir können verstehen, dass hier soviele Camper stehen. Schade haben wir nicht noch mehr Zeit!

 

 

Doch heute am 11. Januar haben wir eine lange Fahr- Strecke vor uns.
Der Plan ist Portugal zu verlassen und zurück nach Andalusien bis ins Städtchen Arcos de la Frontera zu fahren.
Arcos de la Frontera gehört zu den Pueblos Blancos und liegt aussichtsreich auf einer Krete, inmitten von zartgrünen Hügeln eingebetet.
Wir quartieren uns für die Nacht auf einem öffentlichen Parkplatz ein und erklimmen zu Fuss den Altstadtteil. Um 5 Uhr Nachmittags ist hier alles ausgestorben. Alle Läden und Bars sind geschlossen. Solche Ruhe muss wohl ausgeglichen werden. Es scheint hier ein Sport zu sein, mit röhrenden Motoren und in voller Geschwindigkeit durch die engen Gassen mit dem Kopfsteinpflaster zu donnern. Das macht voll Eindruck! Das Städtchen ist sehenswert und die Kirche ohne Turm eine Wucht! Ohne parkierende Autos davor wäre es allerdings viel schöner. Wir stellen uns einen Platz in italienischer Manier mit lauter Restaurants und Leben vor. Doch Spanien ist halt nicht Italien. Hier sitzt man lieber drinnen.
Die Aussicht hier oben ist jedoch grandios.
Im Parador nebenan finden wir dann doch noch eine offene Bar mit schöner Aussichtsterrasse. Zeit für einen Sherry und um die Abendstimmung zu geniessen. Prost!
In der Nacht müssen wir noch umparkieren, denn die Dorfjugend scheint unseren Parkplatz als Treffpunkt zu benützen und machen Party. Technomusik dröhnt aus den Autos. Das heisst dröhnen ist wirklich untertrieben: Fette – wirklich fette!!!Bässe pusten einem das Hirn durch das Trommelfell. Die könnten mit ihren Anlagen ein ganzes Stadion beschallen. Wau – da kann unser Booster im Dicken einfach einpacken. Einfach peinlich sowas! Wir werden uns nach einer anderen Anlage umschauen müssen.
Lange nach Mitternacht ist dann doch noch Ruhe eingekehrt. Wahrscheinlich wurde es einfach zu kalt und die Party nach innen verlegt.

 

 

Voll “ausgeschlafen” machen wir uns am nächsten Morgen auf die schöne Strecke in die Sierra de Grazalema. Leider ist Samstag und die Picknickplätze voll belegt. In Grazalema unternehmen wir eine kurze Wanderung in die Kalkberge. Über dem Wahrzeichen der Region, dem Penon Grande, kreisen viele Adler und Gänsegeier und in der Nähe unseres Rastplatzes grast eine Herde Steinböcke mit vielen Jungtieren.
Die meisten Spanier wandern nicht, sondern rennen in Turnschuhen und Marathonausrüstung durch die Berge. Altmodisches Wandern, wie wir es betreiben scheint nicht mehr in Mode zu sein.
Als wir zum Parkplatz zurück kehren ist unser LKW vollends mit anderen Autos zu parkiert. In der Nähe findet ein Fussballmatch statt. Fünf Minuten weiter unten wären noch viele freie Plätze gewesen, doch das scheint den Fans offenbar zu weit! Mit Hupen, furioso Fuchteln und schweizerdeutschem Geschimpfe gelingt es uns dann, dass einige Autos umparkiert werden und wir frei kommen.
Wir suchen uns einen anderen Parkplatz für die Nacht. Da stehen jedoch bereits viele andere Womos. Wie gesagt, es ist Samstagabend!

 

 

Es hat uns so gut gefallen in den Bergen der Sierra de Grazalema, dass wir heute nochmals eine Wanderung unternehmen. Diesmal haben wir uns den zweithöchsten Gipfel der Region vorgenommen. Die Luft ist frisch und klar. Der Himmel strahlend blau.
Die Wanderung beginnt bereits spektakulär mit Gänsegeier- Watching.  Hier soll die grösste Population von Europa leben. Gänsegeier leben übrigens von Aas und nicht von Gänsen. Ansonsten höchstens in toter Form.
Die Temperaturunterschiede sind extrem: Am Schatten ist der Boden gefroren und alles mit Raureif überzogen. An der Sonne ist es relativ mild und angenehm. Nach 2 Stunden sollte nach unserem Navi ein Weg abzweigen. Aber wir sehen nichts. Also laufen wir dem einzigen Wanderweg entlang, den es hier gibt. Eigentlich im Wissen, dass wir so einen grossen Umweg laufen. So gelangen wir auf eine Hochebene umgeben von grossen Karrenfeldern. Unser Ziel, den Simancon sehen wir vor uns. Den Aufstiegsweg finden wir einfach nicht. Schlussendlich klettern wir einigen Steinmännchen folgend über grosse Karrenfelsen über den Südgrat auf den Gipfel des Simancon. Mit 1569 Metern über Meer ist die Aussicht fulminant. Von der Küste bei Cadiz über das Mittelmeer bis in die Berge von Marokko und natürlich den schneebedeckten Gipfeln der Sierra Nevada liegt uns alles zu Füssen.
Sogar die Adler und Geier kreisen tiefer unter uns. Nach einer ausgiebigen Mittagspause können wir uns fast nicht losreissen.
Doch wir haben ja noch einen langen Abstieg vor uns. Da wir nicht den selben Weg zurück gehen möchten, nehmen wir die Direkt- Route, sprich Kletterei über die Karrenfelder hinunter zum Gipfel des Reloj. Von dort sollte nach unserem Navi ein Weg hinunter ins Tal führen. Doch das soll ein grosser Irrtum sein!!! Es gibt keinen Weg, bloss endlose Karrenfelder mit tiefen Löchern und ab und zu ein Steinmännchen. Wir kämpfen uns suchend durch und nach etwa 1 Stunde haben wir tatsächlich den Ausstieg ins Tal gefunden.
Wir sind todmüde und die Knie schmerzen, als wir wieder auf den Wanderweg stossen. Gottlob ist nochmals alles gut gegangen!
Unten im Talboden der Picknickwiese machen wir Rast und merken, dass wir doch viel schneller gewesen sind, als die anderen Wanderer, die mit uns auf dem Gipfel waren. Die schauen erstaunt. Ein Kind meint zum Vater, wir seien richtige Schnell- Wanderer. Wenn die wüssten!
Wir geniessen noch die Abendstimmung hier oben und schauen den Steinböcken zu. Bereits im ersten Schatten des Penon Grande, dem Kletterberg, machen wir uns wieder auf hinunter ins Dorf von Grazalema. Eigentlich haben wir uns für eine etwa 4,5- stündige Wanderung eingestellt. Am Schluss sind wir 7 Stunden unterwegs gewesen. Nach einer kurzen Kocherei sinken wir todmüde in die Betten.

 

 

Grazalema ist übrigens der Ort mit den meisten Regenfällen von ganz Spanien. Mit zwei solch wundervollen Tagen haben wir richtig Glück gehabt. Dies war das erste Mal auf unseren Spanientouren, dass wir diese Berge bei schönem Wetter sehen. Doch anscheinend sind die massiven Regenfälle bereits im Oktober 20018 gefallen. Doch dazu später.
Am Montag fahren wir weiter durch schöne Korkeichen – Wälder nach Olivera, Campillos und Antequera. In Campillos, wo wir auf dem Stellplatz Wasser für unseren “Dicken” holen, fällt uns auf, dass viele Strassen unterspült, Bushäuschen zusammen gestürzt und einige Häuser und Felder aussehen, als ob ein Unwetter durch den Ort gezogen sei. Am Abend wird gegoogelt und prompt finden wir viele  Einträge, dass im Oktober 2018 ein gewaltiges Unwetter mit sintflutartigen Regenfällen über diese Region gezogen sei. Dabei sind sogar Menschen ums Leben gekommen und die Strassen in Campillos seien einen Meter unter Wasser gestanden.
Offenbar ist solcher Starkregen in dieser Region ein bekanntes Phänomen. Dies passiert, wenn kalte Polarluft in einer Höhe von fünf bis zehn Kilometern langsam von Norden nach Süden zieht, wo sie auf warme und feuchte Mittelmeerluft trifft. Dies führt zu heftigen Unwettern mit starkem Regen, Gewittern und Hagel – genannt Gota Fria.

 

 

Wir übernachten auf unserem Weihnachts- Parkplatz unterhalb des Torcal Naturparkes. Die Natur ist schon viel weiter, überall blühen die Mandelbäume. Das Licht ist bereits viel weicher und in der Luft hängt ein Hauch von Frühling! Wunderbar – wenn wir nicht zurück in die kalte Schweiz müssten!
Einmal mehr empfängt uns am Morgen ein Traum- Sonnenaufgang!
Die Stimmungen hier oben sind wirklich speziell. Wir beschliessen mal wieder etwas Meerluft zu schnuppern und über eine schmale Bergstrasse, der MA 3402 hinunter nach Malaga zu fahren. Die Strecke ist wirklich imposant. Es kommt uns ein bisschen vor, wie auf den Kanaren. Zum Glück für uns herrscht sehr wenig Verkehr. In der Nähe von Nerja finden wir einen schönen Parkplatz entlang der N340. Das Wetter ist für einmal wieder bewölkt. So haben wir Zeit, um Schoggi- Muffins zu backen und an der Website zu arbeiten.
Am nächsten Morgen reisen wir über die A-348, eine schöne Strecke durch die Alpujarras nach Tabernas. Morgen wollen wir nochmals ein paar Tage an der Küste von Aguilas verbringen. Danach müssen wir definitiv den Rückweg in die kalte und tief verschneite Schweiz antreten, um an ein Treffen in Mainz fahren zu können. Doch dazu später.

 

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