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Columbus Reisetagebuch

Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt (Lao Tse)

Teil 2: Von Astrachan bis Taschkent

Teil 2:  Von Astrachan bis Taschkent – auf den Spuren der alten Seidenstrasse

Früh am Morgen des 24. Aprils 2019 machen wir uns auf zur Grenze nach Kasachstan.
Was wird uns dort erwarten? Schwach haben wir vom Infotreffen im Februar etwas von schlechten Straßen im Kopf. Da Kasachstan noch zu den GUS- Ländern gehört, erwarten wir einen nicht allzu argen Grenzübergang. Nach drei Stunden ist die ganze Gruppe durch. Gerne hätten die Grenzer von Beat noch ein bisschen Sackgeld gesehen. Beim Blick in unseren Kühlschrank fragten sie gezielt nach Schweizer Bier – das kasachische interessierte sie nicht. Bei anderen Mitreisenden wird der Apfelmost aus Russland konfisziert. Wahrscheinlich war einfach der Durst grad gross.
Leider konnte uns Su mit ihrem burmesischen Pass nicht begleiten, da sie keine VISA erhielt. Sie musste Kasachstan per Flieger und mit etwa vier Zwischenstopps über fliegen.

Direkt nach der Grenze wird die Strasse in der Tat unterirdisch schlecht. Teilweise schlingern wir spursuchend und im Schritttempo von Teerrest zu Teerrest. Neben der Strasse ist es manchmal fast besser zum fahren.
Doch nach einem sehr langen Fahrtag durch die Kasachische Steppe belohnt uns ein toller Stellplatz am Rande der weißen Sandwüste am Kaspischen Meer. Wir befinden uns hier in der Kaspischen Senke, ca 130 Meter unter dem Meeresspiegel.

 

Kasachstan, so lese ich im Reiseführer soll eines der größten Länder der Welt sein. Wir wollen den Südzipfel in drei Tagen durchqueren. Und dies bei Strassenverhältnissen, die unterirdisch schlecht sind. Wenn das bloss gut geht!
So kämpfen wir uns, jeder für sich die gerade beste Spur findend, durch die kasachische steppenartige Wüste. Abwechslung bringen bloss die vielen muslimischen Friedhöfe, die zotteligen Kamele, die wilden Pferde und Karakulschafherden.

 

Heute passieren wir bei Atirau die Grenze zwischen Europa und Asien. In Siebenmeilenstiefeln sausen wir auf einer neueren vierspurigen Autostrasse Usbekistan entgegen. Doch aprupt endet die gute Strasse, die letzten 80 Kilometer werden knüppelhart.
Den letzten Abend in Kasachstan verbringen wir unweit der usbekischen Grenze in der Weite der Kasachischen Steppe. Es wird unter der Anleitung von Andrej gemeinsam Plov gekocht. Leider ist es nach Sonnenuntergang bitterkalt in der Steppe und wir fallen todmüde in unsere Betten.

Am nächsten Tag stehen wir bereits vor der Grenze zu Usbekistan. Die Zöllner sind lustig drauf und finden Gefallen an unserem Theraband, das heisst vorwiegend an der Hülle mit der Dame im Fitnessdress. Wir müssen sie überzeugen, dass wir dieses Band zu Physiotherapiezwecken dabei haben. Denn Pornografie einführen nach Usbekistan ist streng verboten!
Schneller als erwartet sind wir als Touristengruppe über die Grenze gekommen. So beschliessen wir noch etwas weiter als geplant zu fahren, damit wir in Samarkand einen zusätzlichen Tag gewinnen.
Denn mit diesem Grenzübertritt nähern wir uns den sagen umwobenen Seidenstrassen – Städten, die wie an Perlen aufgereiht entlang der grossen Ströme zwischen zwei grossen Wüsten liegen. Der Fluss Amurdaryo soll noch fruchtbarer als der Nil sein.

 

Chiwa oder auf usbekisch Xiva mit der neu restaurierten Altstadt gleicht einem Freilichtmuseum. Die Altstadt ist von einer unglaublich dicken Mauer umgeben ungehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Chiwa ist in der heutigen Zeit aber eine Museumsstadt mit leeren Koranschulen, Palästen und Mausoleen.
Bei schönstem Abendlicht lassen wir uns vom orientalischen Flair verzaubern. Am nächsten Tag erhalten wir von Dima, unserem neuen sympathischen Guide für Usbekistan eine informative Führung. Wir sind aber bei weitem nicht die einzigen Besucher. Am heutigen Sonntag ist die Altstadt voll mit sehr schick gekleideten usbekischen Ausflüglern.
So eine Stadtbesichtigung macht Hunger und wir geniessen auf einer luftigen Terrasse mit schönem Blick ein gemeinsames Abendessen mit usbekischen Köstlichkeiten. Das sind diverse Suppen, Teigtaschen, und Salate.

 

Chiwa hat aber leider auch eine unschöne Vergangenheit. Sie war als Oasenstadt des Sklavenhandels berühmt und berüchtigt. Nicht nur Waren und Wissen wurden auf den Wegen der Seidenstrasse weitergereicht. Auch Menschen wurden auf diesen Wegen gehandelt und weiterverkauft.

 

Buchara oder Boxoro gilt als heiligste Stadt Zentralasiens und hat eine über 2500 jährige Besiedlungsgeschichte. Seit Jahrhunderten regte die Karawanenstadt mitten in der Wüste die Fantasie der Reisenden an. Als wichtiger Verkehrsknotenpunkt auf der südlichen Seidenstrasse gelangte Buchara zu legendärem Reichtum.

 

Auch wir sind begeistert vom orientalischen Flair. Welche Arbeit wohl hinter all den mit Majolikafliesen verzierten Moscheen und Medresen stecken mag. Besonders interessant finde ich die Verbindung der Majolokafliesen mit den geschnitzten Holzsäulen und gemalten Decken. Da im Islam keine Personen und Tiere abgebildet werden dürfen, sind überwiegend pflanzliche und geometrische Ornamente vorzufinden.

Dies ergibt dann eine Art Flimmermuster, das mich fast schwindlig werden lässt. Nach soviel Schönem will auch der Magen noch mit Bucharer Köstlichkeiten gefüllt werden, so machen wir uns zu fünft und mit Stirnlampen ausgerüstet und per maps me auf dunklen engen Gassen auf in die Altstadt. Nur mit Mühe finden wir einen Platz im gut besuchten Restaurant. Leider nicht oben auf der Terrasse, dafür können wir die Livemusik zweier Frauen geniessen.

 

Die eng verwinkelte Altstadt von Buchara rund um das Lyabi -Hauz -Wasserbecken ist sehr lebendig und gut besucht. Uralte Maulbeerbäume spenden Schatten. Neben den Tischen wird sogar getanzt. Auf den Topchans, einer Art Liege- Sitzbett mit Kissen und Vorhängen wird Tee geschlürft und dem Treiben auf dem Platz zugeschaut.
Das Kalon Minarett mit einer Höhe von 47 Metern überwältige Dschingis Kahn bei seinen Eroberungszügen so sehr, dass er es verschonte, als er die Stadt in Schutt und Asche legte.
So geniessen wir heute das wunderbar beleuchtete Kalon-Minarett als würdiger Abschluss eines wunderschönen Abends.

 

Samarkand, die letzte und bedeutendste Perle auf der Kette überbietet alles an Pracht. Samarkand zählt neben Damaskus, Aleppo und Jericho zu den ältesten Städten der Welt. Seit dem 6. Jahrhundert vor Christus war die Stadt als Marakanda bekannt. Sie war ein wichtiges Handels und Wissenschaftszentrum. Dschingis Kahn und danach die Mongolen machten die Stadt dem Erdboden gleich. Erst Timur Lenk erhob die Stadt zur Hauptstadt seines Grossreiches und erbaute eine grandiose Architektur, die seinesgleichen sucht. Das Herz Samarkands ist der Registan- Platz, eine symmetrische Anordnung von drei Medresen in Hufeisenform.

 

Wir besuchen den Registan- Platz am Abend. Die Stadt ist voller Leute. Es sei Springbrunnen- Day. Staunend stehen wir eine Stunde lang einfach vor dem Platz und schauen. Die Leute werden immer zahlreicher. Hier wird etwas stattfinden, aber was?
Zu unserer Freude findet eine Licht- und Tonshow auf den alterwürdigen Gemäuern des Registanplatzes statt. Die von einer deutschen Firma entwickelte Lichtshow findet zum Thema der usbekischen Geschichte statt. Beim Bild der Staatsgründung 1991 und der Erwähnung des Nationalhelden Timur Lenk jubelt und klatscht das Volk. Was für ein Abend!

 

Bei der ganztägigen Stadtführung sehen wir nicht bloss die bekannten Sehenswürdigkeiten. Nein wir besuchen auch den Markt und schauen bei einigen Kunsthandwerker Betrieben rein. Am Schluss besuchen wir sogar im Garten einer Designerin eine ausgefallene Modeschau.

 

Am nächsten Tag fahren wir entlang blühender Mohnfeldern Taschkent, der Usbekischen Hauptstadt entgegen. Taschkent ist im Vergleich zu den vorher besuchten Städten eine moderne Stadt. Sie musste 1966 nach einem verheerenden Erdbeben wieder vollständig neu aufgebaut werden.
Wir lassen die heutige Stadtführung aus und besuchen mit unseren Bicis die Stadt. Der Verkehr ist zwar ziemlich heftig. Doch wir bewegen uns mit unseren Rädern vorwiegend in den grosszügig angelegten Stadtparks. In einem der Parks findet gerade das Gullar Festival, eine Art Frühlingsshow statt. Der Park ist mit farbenfrohen Blumenmotiven und lauter Musik ein Anziehungspunkt für viele Familien, Verliebte und offenbar auch für viele Brautpaare. Noch bis weit in die Nacht ist die Musik der verschiedenen Formationen zu hören.

 

Morgen werden wir das wunderbare Usbekistan mit den prachtvollen Städten und den liebenswerten Menschen verlassen. Die Einreise nach Kirgistan steht uns bevor. Was wird uns dort wohl erwarten?

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2 Kommentare

  1. edith Mai 21, 2019

    hallo zusammen
    traumhafte fotos, spannender text!
    danke und weiterhin eine tolle reise.
    liebe grüsse aus uster

    • Beat Mai 21, 2019

      Da wir wie immer eher langsam sind, dauert es noch etwas für die Fortsetzung.
      Liebe Grüsse aus Turpan (China) an die ganze Familie

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