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Columbus Reisetagebuch

Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt (Lao Tse)

Teil 7: Laos und Kambodscha – ursprüngliches Südostasien

Sabai dii Laos!

 

Am frühen Morgen des 20. Juni machen wir uns auf zur Chinesisch- Laotischen Grenze. An diesem Tag müssen wir aus China ausgereist sein. Hoffen wir das Beste. Wir Beifahrer müssen zu Fuß über die Grenze und warten bereits seit über zwei Stunden auf die Fahrer mit den Autos. Während die einen zu Fuss über die Grenze gehen, passieren andere per Huckepack diese Grenze. Dummerweise wurde bei der Einreise ein Stempel vergessen und bereitet nun Probleme. Alle Autos müssen zurück und der sooo wichtige Stempel nachgereicht werden. Endlich auf dem Papier, ist das gestempelte Dokument nicht mehr von Interesse!
Die Einreise nach Laos gestaltet sich einfach. Einige Länder, darunter die Schweiz brauchen nicht mal ein Visa. Auch das Fahrzeug wird nicht kontrolliert.

 

 

Nach etwa vier Stunden können wir nach Laos weiter fahren. Wir reisen über Boten im bergigen Norden ein. Bereits nach den ersten Kilometern sind wir bezaubert von diesem Land. Eine tolle Natur, die nicht an jeder Ecke gepützelt daher kommt. Die Straßen sind schmal, aber gut und bis auf wenige Ausnahmen gut befahrbar. Hier im bergigen Norden leben die meisten Leute als Selbstversorger und in eher ärmlichen Umständen. Entlang unzähliger Strassendörfer kriegen wir einen fast intimen Einblick in ihr Leben, denn wir fahren Ihnen praktisch durch das Wohnzimmer. Hühner, Schweine und viele kleine Kinder rennen über die Straße. Es wird draußen geduscht und gebadet und unter schattigen Bedachungen zusammen gesessen. Die Leute scheinen viel Zeit zu haben. Die Felder sind extrem steil und per Brandrodung dem Dschungel abgetrotzt.

 

 

Wir fahren am ersten Tag noch bis Oudomsay und finden dank einem laotischen Fest einen schönen Platz an einem Flüsschen. Am nächsten Tag fahren wir in unzähligen Kurven hinunter in die ehemalige Königstadt Luang Prabang. Sie ist stimmungsvoll am Mekong River gelegen. Die Stadt hat Atmosphäre und kommt gemütlich daher. Wir essen feine laotische Küche in einem der kleinen Restaurants über dem Mekong River. Am Abend schlendern wir über den Nachtmarkt und lassen uns von einem TukTuk zu unserem heißen Hotelstellplatz bringen. In der Nacht ist es zu heiss und die Luft steht, so schlafen wir auf unserem LKW- Dach.

 

 

 

Den zweiten heißen Tag mit über 40 Grad verbringen wir schön kühl auf einer Fahrt auf dem Mekong River. Wir besuchen die Buddha Cave und genießen auf der Rückfahrt ein super feines laotisches Buffet auf dem Schiff.

 

Buddha Caves

 

 

Am Nachmittag fahren wir per Minibus noch zu wunderbaren Wasserfällen mit türkis-blauen Wasserpools mitten im tropischen Regenwald, wo wir auch schwimmen können. Bei dieser Hitze eine wahre Wohltat!

 

 

 

Die Weiterfahrt führt uns in die dramatisch schöne Natur von Vang Vieng. Mit den steilen bewaldeten Felswänden und den zahlreichen Höhlen. Vang Vieng ist als Backpacker- Paradies bekannt und lockt mit zahlreichen Aktivitäten wie Tubing, Klettern und Ballonfahren. Wir entscheiden uns für Letzteres. Am späten Nachmittag geht es los. Wir sind im zweiten Korb. Es ist unser erster Flug mit einem Heißluftballon und wir sind gespannt, wie es sein wird.

 

Tempelanlagen in Vang Vieng

 

Gegend bei Vang Vieng

 

 

Im Korb haben 12 Personen Platz. Kaum sind alle rein geklettert, wird gefeuert und es heißt “Leine los” und aufsteigen. Wir gleiten wundervoll und absolut geräuschlos über die Reisfelder und die kleinen Bauernhöfe. Die Schnellbahn der Chinesen von Yunnan nach Bangkok reißt leider eine brutale Schneise in die perfekte Natur.
Wir bleiben etwa eine halbe Stunde in der Luft. Dann heißt es bereits wieder absteigen. Doch wo ist der Landeplatz? Wir landen praktisch auf einem Baum und reißen mit der Reissleine einen zweiten Baum aus. Zum Glück landen wir nicht auf dem nahen Hausdach. Hoppla, da ging wohl was schief! Wie sieht wohl das Flugbrevet des jungen chinesischen Ballonpiloten aus?

 

 

 

Inzwischen hat die Regenzeit eingesetzt und es regnet praktisch jeden Tag. Dazu ist es feucht und schwül-heiß mit Temperaturen im Auto von über 40 Grad nachts. Wir kaufen uns einen Ventilator und können endlich wieder schlafen.
Wir fahren die laotische Hauptstadt Vientiane oder Viang Tjan an. Mit ihren geschätzten 350’000 Einwohnern ist sie die größte Stadt des Landes und kulturelles Zentrum mit Universitäten und Verwaltung. Übersetzt bedeutet der Name Stadt des Sandelholzes. Der in den 1960 Jahren errichtete Triumphbogen, der ursprünglichen zur Erinnerung an das Ende der Kolonialherrschaft gebaut wurde, mutet in dieser Landschaft ein wenig absurd an. Hier steht auch eine der vier neueren Freundschaftsbrücken über den Mekong- River nach Thailand.

 

Auf dem Insektenmarkt vor Vientiane

 

 

Auf der Weiterfahrt nach Konglor besuchen wir noch die beiden Tempel Wat Phabat und Wat Phonsane. Wir sind die einzigen Besucher und haben die ganze Tempelanlage für uns alleine. Während What Phabat mit einer 35 Meter hohen weißen Stupa trumpft, ist die Anlage von Wat Phonsane wunderbar auf einem bewaldeten Hügel am Mekong gelegen.

 

 

Auf der Weiterfahrt nach Konglor

 

 

Durch eine wunderbare hügelige Landschaft mit dichtem Urwald und Karstbergen fahren wir der Hochebene von Konglor mit den unzähligen Reisfeldern und den berühmten Höhlen entgegen. Die Gegend ist herrlich ländlich mit Hühner, Enten und deren Geräuschen. Es ist gerade Zeit, die dicht angesägten Reispflänzchen in mühevoller Handarbeit in die grossen Felder zu verpflanzen. Für die Anfahrt mit unseren grossen Fahrzeugen mussten aber vorher noch diverse bauliche Massnahmen ergriffen werden: Stromkabel höher legen und Höhenbeschränkungen von Brücken einfach abmontieren. Dank der einheimischen Polizeibegleitung ist dies offenbar kein Problem. Die Gewichtsbeschränkung von 3.5 t haben wir mit einem tiefen Einatmen und Atem anhalten einfach übersehen!

 

 

 

Das Klima hier ist heiss und sehr feucht, unser Hygrometer im Innern zeigt 89 % an. So ist der Ausflug in die bekannten Höhlen von Konglor eine willkommene Erfrischung und ein großartiges Erlebnis. Mit motorisierten Langbooten und jeweils drei Gästen werden die größtenteils in absoluter Dunkelheit liegenden Höhlen befahren. Wir werden mit Stirnlampen ausgerüstet und brausen Geisterbahn- artig in etwa 30 Minuten durch immer neue Gänge und Hallen. Die schönsten Formationen mit Stalagmiten und Stalaktiten sind farbig beleuchtet und werden zu Fuß erkundet, während dessen unsere Bootsführer die Boote über die Stromschnellen ziehen.

 

 

 

 

Am Ende der Höhlen liegt ein Dorf, das entweder über die Höhlen oder über einen langen Umweg per Strasse erreichbar ist. Da zur Zeit Regenzeit ist, hat es nicht viele weitere Touristen und die Verkaufsstände sind größtenteils leer. Die Höhlen von Konglor waren unter anderem auch Zufluchtsstätte während des Vietnamkrieges, bei dem Laos von den Amerikanern brutal bombardiert wurde. Bis zum heutigen Tag sterben durch Blindgänger und Minen immer noch mehrer Personen pro Tag.

 

 

 

 

Am Abend bereiten unsere laotischen Guides für uns eine wunderbare Grillparty und wir liefern die Salate. Dazu kriegen wir als Dessert einige Informationen zu Laos serviert. Ein wunderbarer Abend.

 

 

 

 

Konglor ist etwas abseits der Hauptpiste gelegen, so müssen wir die  40 Kilometer bis zur Hauptpiste wieder zurück fahren, wobei wir ein Fahrzeug, das in einem Sumpfloch hängen geblieben ist, bergen müssen. Auch mussten für einige unserer Fahrzeuge die Höhenbeschränkung der Brücke abmontiert und einige Stromleitungen höher gelegt werden. Diese Beschränkung ist eigentlich zur Bekämpfung der illegalen Holzwilderei gedacht und soll die großen Holzlaster fern halten.

 

 

 

Auf einer landschaftlich sehr schönen und langen Strecke fahren wir nach Savannakhet, der zweit grössten Stadt des Landes. Hier ist es einiges trockener und wirkt deshalb nicht ganz so heiss. Die Landschaft ist landwirtschaftlich geprägt und erinnert mich an die australische Savanne im Norden Territoriy. Übernachten müssen wir diesmal nicht auf einem heißen Hotelparkplatz, sondern haben ein wunderbares Gelände eines ehemaligen Zoos zur Verfügung. Jeder von uns findet ein tolles Plätzchen. Danke Andi!

 

 

 

 

Von hier aus machen wir uns auf in die Hochebene des Bolavenplateaus, einem Kaffeeanbaugebiet. Auf der Höhe von etwa 1000 Metern gelegen, ist es seit langem wieder kühl und angenehm zum Schlafen. Wir stehen in Tad Fane, am Rande eines großen ehemaligen Vulkankessels. Rundherum mit tropischem Regenwald umgeben. Auf der gegenüber liegenden Seite stürzen sich zwei gewaltige Zwillingswasserfälle in die Tiefe. Für Mutige gibt es hier ein Zippline- Angebot. Doch bei diesem Regen wagt sich niemand von uns auf die Tour.

 

 

 

 

Stattdessen besuchen wir die alte buddhistische Tempelanlage von Vat Phou. Sie ist ein typisches Beispiel klassischer Khmer – Architektur und wurde ursprünglich dem Hindu- Gott Shiva gewidmet. Die Anlage stammt aus dem 6. bis 14. Jahrhundert und wird als architektonisches Vorbild für Angkor Wat betrachtet. Im Laufe der Jahrhunderte geriet der Tempelkomplex in Vergessenheit und wurde erst 1866 wiederentdeckt. Somit kommt alles ein bisschen verwildert und vergessen daher und liegt abseits der grossen Touristenströme. Wunderbar!

 

 

Mittagessen am Mekong

 

 

 

Bereits nähern wir uns dem Ende unserer Laos – Durchquerung. Wir fahren weiter südwärts, um entlang des Mekong Flusses die Grenze von Laos zu Kambodscha zu passieren. Auf dem Weg zur Grenze besuchen wir noch einer der größten Wasserfälle der Welt, die Khone Falls.  Hier donnert der Mekong über unzählige Stufen hinunter über Kambodscha und Vietnam dem Meer entgegen. Wegen einiger solcher Stromschnellen und einem Niveau- Unterschied von bis zu 20 Metern während der Trockenzeit war der Mekong nie ganz schiffbar.

 

 

 

 

Laos wird uns mit seiner grandiosen Natur und den laidback People in ganz wunderbarer Erinnerung bleiben. Ich denke, dass es eines der schönsten südostasiatischen Länder ist, wunderbar natürlich und mit völlig unaufdringlichen Menschen. Ihr Ziel ist nicht, immer mehr Geld zu erwirtschaften, sondern mit dem, das sie haben zufrieden zu sein. Doch wie lange noch? Die Chinesen haben bei den Plantagen bereits ziemlich die Hand im Spiel. Unzählige Laoten sind auch bereits ausgewandert, da sie keine Zukunft im eigenen Land sehen. Laos gehört weltweit zu einem der ärmsten Länder der Welt.

 

 

 

 

Im Königreich Kambodscha

 

Die Grenze Laos – Kambodscha haben wir in Rekordzeit von 2 Stunden hinter uns gebracht. Kambodscha selber wird für uns ein Durchreiseland nach Thailand sein. Natürlich werden wir auf dem Weg Angkor Wat besuchen und einen zusätzlichen Übernachtungsstopp einlegen.

 

 

 

 

Der erste unserer Stopps heisst Stoeng Treng und liegt ganz im Norden des Landes. Die Strasse dahin ist eher unterdurchschnittlich. Von Natur ist leider nicht mehr viel vorhanden. Der Dschungel, den es vor 10- 15 Jahren hier noch gegeben haben soll, ist gerodet und mit Bananen- , Pfeffer- und Cashew- Plantagen bebaut. Die kambodschanischen zweistöckigen Häuser auf Pfählen dünken uns eher etwas besser und solider gebaut, als auf der laotischen Seite.

 

 

 

 

Die Strasse nach Siem Reap, dem Ausgangsort für Angkor Wat, führt uns durch sehr kleine landwirtschaftlich geprägte Dörfer. Viele Kinder sind unterwegs zur Schule oder bereits auf dem Nachhauseweg.
Auf Kambodschas Strassen treffen wir auf vielerlei Verkehrsteilnehmer.

 

 

 

 

Siem Reap ist eine größere Stadt mit allem Komfort und vielen Hotels. Jährlich besuchen Millionen von Besuchern die Anlagen von Angkor Wat. Die Tempelanlagen wurden von verschiedenen Khmer- Königen zwischen dem 9. und 14. Jahrhundert errichtet und geben einen fantastischen Einblick in die Hochkultur des damaligen Khmer- Reiches. Das Land der Khmer war damals viel grösser und reichte vom Mekongdelta im Süden bis tief in das heutige Thailand hinauf. Die ganzen Tempelanlagen sind riesig. So picken wir uns vier Tempel zur Besichtigung raus. Leider haben wir Pech mit dem Wetter, es regnet in Strömen. Mit Schirm und einem Schweizer Wander- Regenschutz lässt es sich aber bewältigen. Auch trotz des Regens ist die Anlage sehr sehenswert. Speziell toll finden wir die in Sandstein gehauenen himmlischen Tempeltänzerinnen, die sogenannten Apsaras, die unter Mithilfe der Fachhochschule Köln restauriert werden. Denn Sandstein leidet in diesem tropischen Klima extrem.

 

 

 

 

Am eindrücklichsten finden wir die verwachsenen Tempel von Angkor Thom. Die Natur eroberte sich ihr Territorium zurück. Die Tempelanlagen waren bis Ende des 19. Jahrhunderts völlig vom Dschungel verwachsen, als französische Forscher sie entdeckten. Der Kontrast der alten Gemäuer mit den weißen Stämmen ist ein Top- Fotomotiv. Kampf der Natur gegen Kultur. Wer gewinnt?

 

 

 

 

Wir besuchen noch die Elefantenterrasse und eine dritte Tempelanlage: Den Bayon-Tempel mit den unzähligen Gesichtertürmen.

 

 

 

 

Am nächsten Tag ziehen wir leider eine Touristenfalle rein. Wir fahren zum Tonley SAP See und wollten die Schwimmenden Dörfer besuchen. Doch wir werden bloss zu einem touristischen Verkaufsort mit eingesperrten Krokodilen geführt. Die Dörfer selber dürfen wir nicht anfahren. Das Wasser sei angeblich zu wenig hoch.

 

 

 

 

An unserem letzten Abend in Kambodscha geniessen wir noch einen Kultur- Abend mit Musik, Tanz und Essen. Am Tanz konnten sich nicht ganz alle begeistern. Und das Buffet- Essen bereitete einigen unserer Gruppe eine Magen-Darm-Verstimmung. Also ein voll gelungener Abend!
Der Schnaps in den Flaschen ist übrigens Diesel fürs Mofa und wird überall am Strassenrand verkauft.

 

 

 

 

Am 1. Juli 2019 fahren wir die restlichen 300 km zur thailändischen Grenze. Grössenteils durch Kulturland, erst entlang der Grenze zu Thailand wird die Landschaft wieder ursprünglicher.
Bei Poipet, einer kleineren Grenze mit sehr wenig Verkehr passieren wir ohne Probleme auch diese Grenze. Kaum haben wir die kambodschanischen Guides verabschiedet, werden wir vom neuen thailändischen Team in Empfang genommen.

 

Kambodscha konnte uns nicht ganz so begeistern wie Laos. Landschaftlich ist Laos einfach vielfältiger. Die vielen Bettler hier in Kambodscha sind ebenfalls gewöhnungsbedürftig. Sogar Kinder verdienen mit Bettelei oft mehr als ihre Eltern und werden deshalb nicht zur Schule geschickt.
Kambodscha hat eine leidvolle Vergangenheit mit Krieg und brutaler Gewalt hinter sich. Von 1975 bis 1979 wüteten die Roten Khmer, wobei  ein Viertel der Bevölkerung ein anderes Viertel töteten. Knapp zwei Millionen Menschen kamen so ums Leben. Immer noch sind Teile des Landes ganz im Norden vermint und Menschen kommen durch Landminen um oder werden verstümmelt.
Ein grosses Problem stellen offenbar auch die illegalen Rodungen und Landenteignungen der Bauern für grosse Konzerne dar. Trotz allem haben wir aber viele fröhliche, freundliche und gemütliche Leute getroffen, die trotz ihrer Armut mit ihrem Leben zufrieden zu sein scheinen.

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