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Columbus Reisetagebuch

Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt (Lao Tse)

Teil 13: Indonesien 4 – Flores und Westtimor

Flores, die zweit grösste der kleinen Sundainseln  –    6. – 16. September 2019

Um auf die Insel Flores zu gelangen, stellten wir uns bereits am Vorabend in den Fährhafen von Sape (Sumbawa). Wir haben uns auf eine laute und lärmige Nacht eingestellt und sind deshalb bas erstaunt ob der ruhigen Nacht am Hafen. Unter Bewachung von nebenan stationierten Soldaten schlafen wir bis der Muezzin uns um halb fünf weckt und ein lachender Hahn zum Morgenappell ruft.

 

 

Reservieren kann man die Fähren hier in Indonesien nicht. Doch mit der Übernachtung am Hafen wollten wir uns einen Platz sichern. Pünktlich um 10 Uhr läuft die Fähre mit der Flut aus. Unsere Womos werden sehr eng gestellt. Grössere LKW’ s werden sogar festgezurrt. Zwischen Mofas, Reissäcken und Hühnern finden wir doch einen Weg aufs Deck. Die Überfahrt verläuft ruhig. Sitzgelegenheiten bringt man am besten selber mit, denn das Personendeck ist überfüllt mit schreienden Kindern, kochenden Frauen, rauchenden Männern und lärmendem TV. Nichts für uns, wir suchen uns auf dem Oberdeck auf unserer Campingmatte einen schattigen Platz. Die Überfahrt dauert etwa 6 Stunden 30 Minuten. Also viel Zeit um an der Webseite zu arbeiten.

 

 

 

Am Abend, pünktlich zum Sonnenuntergang kommen wir in Labuhanbajo auf der Westseite in Flores an. Flores ist im Gegensatz zu Sumbawa wieder auf Tourismus eingestellt. Vor allem hier in Labuhanbajo sind sehr viele Touristen einquartiert, denn die berühmten Komodo Islands und ein paar Fünfstern- Tauchgründe sind von hier aus gut zu erreichen. Es wird fleissig an einem neuen Hafengebäude gebaut, das noch nicht so recht in die dortige Landschaft zu passen scheint.

Wir stehen am einzigen Sandstrand von Labuhanbajo. In einem guten Italiener- Restaurant geniessen wir leckere Pizzen. Der Strand selber ist leider sehr verschmutzt und lockt uns nicht ins Wasser.

 

 

 

Früh am nächsten Morgen machen wir uns per Speedboot auf zu den Komodo Islands. Vorher legen wir aber auf Padar Island mit den vier berühmten vielfarbigen Stränden noch einen Stopp ein. Wir wandern hoch hinauf zu einem Aussichtspunkt und bewundern die grandiose Aussicht von hier oben. Hier sollte man eine Weile bleiben können und die verschiedenen Strände besuchen.

 

 

Doch wir brausen weiter zur Waran- Insel. Wir haben Glück, denn im nächsten Jahr soll die Insel für ein Jahr gesperrt werden. Auf Komodo Island kriegen wir zusätzlich vier mit Bambusstöcken bewaffnete Guides, die uns die angriffigen Warane vom Hals halten sollen.
Wir wandern durch den trockenen Busch und sind bei weitem nicht die einzigen Touristen, die die berühmten Tiere sehen wollen. Wir lassen die grossen Gruppen ziehen und warten an einer Wasserstelle. Und prompt ruft einer der Guides, er habe einen Waran aufgetrieben. Hui! Sie sind schon imponierend, diese vorzeitlichen fleischfressenden Riesenechsen, wie sie sich züngelnd auf einem zu bewegen. Fotos um Fotos werden verschossen.

 

 

Die Tiere scheinen Menschen sehr gewohnt zu sein und lassen sich nicht gross stören. Irgendwann wird der ganze Rummel dann doch zu viel und die Echse verschwindet lautlos im Busch. Warane sind Fleischfresser, Schweine, Hirsche und sogar Artgenossen stehen auf dem Speiseplan. Die Eier werden vom Weibchen 9 Monate lang in einem riesigen Erdhügel- Nest ausgebrütet. Danach flüchten sich die jungen Warane auf die Bäume, denn kaum ausgeschlüpft gehören sie zum Beuteschema der Mutter. Auf den drei kargen Inseln Komodo, Rinca und Padar leben noch etwa 3000 dieser urzeitlichen Viecher. Diese Eilande waren wegen den heimtückischen Meeres- Strömungen von den restlichen Nachbarinseln lange Zeit weitgehend isoliert.

 

 

 

Für die Mittagspause fahren wir an die wunderschöne Pink Beach und lassen die Seele baumeln. Einige von uns wagen bei grosser Strömung auch einen Schnorchelgang durch die schöne Unterwasserwelt. Hier zwischen den verschiedenen Inseln des Komodo Nationalparkes soll die Unterwasserwelt eine der artenreichsten weltweit sein. Beat startet einen Drohnenflug über die sehr kargen Berge dieser Vulkaninseln. Um drei Uhr geht es bereits wieder zurück. Denn die Fahrt dauert etwa 90 Minuten zurück nach Labuhanbajo.

 

 

Nach diesem Highlight auf Indonesiens Inselwelt reisen wir mit unseren Mobilen auf dem Trans- Flores – Highway von West nach Ost quer durch die 360 km messenden Insel. Highway tönt etwas hoch gegriffen, zwar sind die Strassen mehrheitlich gut befahrbar, jedoch teilweise sehr eng und kurvig kurvig kurvig! Denn Flores besteht zum grossen Teil aus hohen Gebirgsketten mit vielen zum Teil noch aktiven Vulkanen. Im Westen befinden sich viele kleine Dörfer, dessen Bewohner von Kaffee, Nelken, Vanille, Bananen, Kakao und Gemüseanbau leben. Die meisten Leute hier sind Selbstversorger und leben in bescheidenen aus Bambusmatten geflochtenen Hütten. Oft muss Brennholz und Wasser von weit her getragen werden.

 

Portugiesische Seefahrer segelten bereits im 16. Jahrhundert um das Cabo da Flores. Es waren auch die Portugiesen, die das Christentum nach Flores brachten, wonach etwa 85% katholischen Glaubens sind. In den Bergdörfern leben aber auch heute noch viele Leute, die einen animistischen Glauben mit viel Geisterglauben und Ahnenverehrung beibehalten haben. Ihre mit Gras gedeckten Hausdächer sind mit Personenfiguren geschmückt. Auch findet man in solchen Dörfern Ngadha- Schreine, wo Opferrituale und Ahnenverehrung statt finden sollen. An den Küsten von Flores haben sich vorwiegend muslimische Fischer nieder gelassen. Auf den Hochebenen wird Reis und Gemüse angebaut. Was nach tropischem Paradies tönt, wird oft mühsam und in Handarbeit dem trockenen Boden abgetrotzt. Immer wieder bedrohen Dürreperioden die Existenzgrundlage der Bauern.

 

 

Wir übernachten zweimal an der Südküste: An der Sepi- Watu- Beach in der Nähe von Borong und an der Blue Stone Beach, wo muslimische Frauen blaue und türkise Steine nach Form und Farbe sortiert für den Verkauf zusammen tragen. Später mal wird man die Beach in Black Sand Beach umbenennen müssen, da es dann keine blauen Steine mehr hier geben wird.

 

 

Nach soviel Beaches fahren wir zur Abwechslung mal in die Berge, um dem Gunung Kelimutu einen Besuch abzustatten. In der Nähe des schönen inmitten von Reisfeldern gelegenen Bergdorfes Moni finden wir in einer eher unschönen und engen Schlucht für zwei Nächte eine Bleibe. Doch wir sind ja nicht lange am Stellplatz. Am frühen Morgen fahren wir in Wanderausrüstung zum 1634 Meter hoch gelegenen Gunung ( Vulkan) Kelimutu. Das Besondere ist jedoch nicht der Vulkan selber, sondern die drei farbigen Kraterseen zu seinen Füssen. Ihre Farben entstehen, indem das Wasser in immer tiefere Gesteinsschichten vordringt und dort Mineralien löst. In den 50 Jahren leuchtete einer der Seen rot, heute sind zwei der Seen türkis und einer braungrau. Die Einheimischen sehen in den Seen das Paradies oder die Hölle, wo die Seelen der Toten weiter leben. Nach ihren Vorstellungen gibt es da einen See für die Jungen, einen See für die Alten und einen See für die bösen Geister.

 

 

Am frühen Morgen hat es hier oben noch viel Nebel und dies verleiht der Szenerie eine mystische Stimmung. Später auf dem Gipfel des Kelimutu löst sich der Nebel auf und die Sonne bringt die Farben so richtig zum Leuchten. Fasziniert beobachten wir den ganzen Morgen lang das Schauspiel der wechselnden Farben und der aufsteigenden Dämpfe. Sogar Schwefelgeruch aus dem Kratergrund dringt bis hier nach oben. Beat macht noch Drohnenbilder und ich Zeitraffervideos.

 

 

Am Nachmittag haben wir uns für die Wandergruppe angemeldet und wandern in drei Stunden den Berg runter durch steile Felder und kleine Bergsiedlungen bis nach Moni zurück. Es war sehr anstrengend, in knappen 1000 Höhenmeter oft auf Betonsträsschen und sehr steilen Wegen bis ins Dorf zu gelangen. Unsere Wanderstöcke waren dabei sehr hilfreich. Wir werden am nächsten Tag sicher fürchterlichen Muskelkater kriegen! Doch wieder einmal ein bisschen Bewegung zu haben nach so langer Zeit im Auto zu sitzen tut einfach gut.

 

 

Die nächste Etappe bringt uns über weitere unzählige Berge und enge Passsträsschen wieder hinunter an die Nordküste, diesmal nach Maumere. Wir stehen mit unseren Mobilen hinter einem sehr schön gelegenen Beach Resort. Leider sind wir einfach ziemlich weit vom Strand entfernt und für das Morgenessen muss alles an die Beach geschleppt werden.

 

 

Am zweiten Tag unternehmen wir einen Ausflug in das Ikat- Weberdorf Watublapi, wo wir mit einer speziellen Zeremonie mit allerlei Drogen ( Betelnuss, Rauchen, Schnaps und Kuchen) und Tänzen empfangen werden. Auf Flores ist das Ikat Weben sehr verbreitet und im Osten der Insel der Ikat- Sarong das alltägliche Kleidungsstück der Frauen und Männer.

 

 

Traditioneller Tanz in Watublapi

 

Nach dem Empfang wird uns der gesamte Herstellungsprozess der Ikatherstellung vom Baumwollstrauch bis zum fertig gewebten Stück erklärt. Das Spezielle an der Ikat- Weberei ist das vorherige Einfärben der Fäden und nach Art der Batikherstellung das Abbinden der Fäden. Wir erstehen uns einen Türvorhang für unseren „ Columbus“. Im gleichen Dorf kriegen wir sogar noch ein einfaches Mittagessen mit feinem Gemüse mit Kokosnussraspeln und Papayablüten.

 

 

Am Nachmittag fahren wir noch in ein Sikka- Dorf an die wilde Südküste, um die erste Katholische Kirche auf Flores anzuschauen. Es handelt sich um eine schöne Holzkirche mit einer speziellen Wandbemalung mit heiligen Mustern.

 

 

Wie wenn dies noch nicht genug Programm gewesen wäre, fahren wir noch zu einem muslimischen Fischerdorf in Wuring und an den Fischmarkt.

 

 

Nach soviel Programm geniessen wir einen wunderbaren Abend im Restaurant des Beachresorts. Wir können direkt am Strand essen und geniessen später die Sterne und den Vollmond.

 

Auf dem Fischmarkt in Wuring

 

Der zweite Beachtag ist leider kein Beachday, sondern eine Arbeitstag: Wir müssen die Liste für den australischen Zoll erstellen und Wäsche waschen. Am Abend gibt es noch zwei Geburtstage nach bzw vor zu feiern. Wir sind langsam zu einer kleinen Runde geschrumpft und geniessen die letzten Tage an einem schönen Strand mit einem guten Buffet und sogar einer Musikgruppe aus Maumere. Die Musik erinnert uns sehr an die Südsee. Die Instrumente sind handmade und sehr speziell. Ein schöner Abschluss hier in Maumere.

 

 

Am Tag darauf werden wir die Insel bereits verlassen und fahren auf einer landschaftlich reizvollen, aber sehr schmalen Strecke zu einem kleinen Fährhafen vor Larantuka, von wo aus wir dann nach Westtimor verschiffen werden. Wir übernachten wieder direkt am Fährhafen und feiern noch Andys 30. Geburtstag mit viel Bier und einer typisch indonesischen Reistorte.
Morgen fahren wir dann nach Westtimor oder Timor Barat.

 

 

Andys Geburtstag am Fährhafen von Larantuka

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